Autor: Franzjosef Thema: Simmerring im Achsrohr ZF 20/18 erneuern - 2 Simmerringe sinnvoll?  (Gelesen 4408 mal)

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Offline Franzjosef

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Grüß Euch!

Ich bin gerade dabei, den inneren Simmerring im Achsrohr meines 4S1 zu erneuern. Wie schon in meinem Beitrag vom 18.09.2015 beschrieben, ist dieser Simmerring mit der seltenen Abmessung 66x85 schon 2 Jahre nach seiner Erneuerung im Herbst 2013 wieder leicht undicht geworden.
Nach dem Zerlegen kann ich keinen wirklichen Grund für die Undichtheit erkennen. Die Dichtlippe vom Simmerring ist nicht beschädigt, die Richtung hat mit der Staublippe nach außen (in Richtung Radnabe) auch gepasst und die Lauffläche für den Simmerring auf der Antriebswelle hat keine sichtbaren oder spürbaren Abnützungen.
Da aber der Zeitaufwand für das Zerlegen der Achse doch erheblich ist, um diesen Simmerring zu tauschen, möchte ich nun auf Nummer Sicher gehen und habe ich mich entschlossen, eine Wellenhülse von SKF auf die Dichtfläche der Welle aufzuschieben.
Da ich nun statt des originalen Dichtringes mit der Abmessung 66x85x13, der nicht zu bekommen ist, Dichtringe mit den Abmessungen 66x85x7 und 66x85x10 zur Verfügung habe, stellt sich nun die Frage, ob der Einbau von 2 Dichtringen 66x85x7 hintereinander sinnvoll wäre.
Die Tiefe der Aufnahme in der Achse beträgt ca. 17 mm und wäre leicht ausreichend, auch die Dichtfläche der Welle wäre mit einer Breite von ca. 25 mm ausreichend (die Wellenhülse hat eine Breite von über 20 mm und wäre damit auch genügend breit).
Hat jemand im Forum schon 2 Simmerringe hintereinander verbaut? Falls ja, sollten die Simmerringe verbunden werden oder genügt das Einpressen in die Aufnahme in der Achse (Dichtmittel zwischen Achse und dem 1. Simmerring ist ohnehin vorgesehen).
Wie ist hier die Meinung dazu - ist der Aufwand aus eurer Sicht übertrieben oder lohnt sich ein Versuch (bei dem nicht viel passieren kann, da ja der 1. Simmerring wie vorgesehen in der Aufnahme der Achse sitzt)?

Viele Grüße und vielen Dank
Franzjosef



Offline Andy 4S2

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Hallo Franzjosef,

beim 4R3 sind auch 2 Wedis hintereinander verbaut, da sollte aber der äußere mit fett eingestrichen werden, damit er nicht trocken läuft.

Ist denn das Lager in Ordnung? Bei zuviel Lagerluft würde der wedi das nicht ausgleichen können.
Gruß Andy

Offline Franzjosef

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Hallo Andy,

danke für die interessante Info, dass beim 4R3 zwei Dichtringe hintereinander verbaut sind - leider kenne ich dieses Modell zu wenig.
Kannst du mir noch sagen, ob diese Dichtringe miteinander verbunden oder einfach nur hintereinander eingepresst sind? Mit der Schmierung vom äußeren Simmerring (also dem in Richtung Radnabe) hast du einen wichtigen Hinweis gegeben, da ich daran gar nicht gedacht habe. Ich hoffe, dass die einmalige Schmierung beim Einbau genügt, aber wenn das beim 4R3 konstruktiv so vorgesehen ist, dann sollte diese Lösung wohl funktionieren........
Bei mir sind beide Lager der Achswelle neu - von daher sollte es keine Probleme geben.

Viele Grüße
Franzjosef

Offline NicNic

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Hallo Franzjosef
Zwischen den Simmerringen ist noch eine Ausgleichscheibe verbaut.
Diese ist am Außendurchmesser passend.
Zu der Stärke kann ich momentan nichts sagen. Kein Getriebe offen und
in der ET steht kein Maß.
Aber Ev. geht Jürgen ja die Tage dabei. ;)

Gruß Ulli

Offline M-verfahren

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. wird bei mir def. Juli bis ich dran gehe, erst muss das Schützenfest vorrüber sein :-) ..
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline Franzjosef

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Hallo,

vielen Dank für eure Hilfe. Ich werde mir die Sache nochmals überlegen, aber im Zweifelsfall die ab Werk vorgesehene Version mit 1 Dichtring verbauen.
In Verbindung mit der SKF Hülse sollte doch wieder eine standfeste Abdichtung möglich sein, die wieder 1-2 Jahrzehnte hält (dann kann sich vielleicht schon der nächste Besitzer um die Abdichtung kümmern).

Viele Grüße
Franzjosef

Offline MAN-fantast

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Hallo,

nur eine Ergänzung:  Zwei hintereinander eingebaute Dichtringe ist wohl konstruktionsbedingt auch nicht üblich gewesen und macht somit wenig Sinn.  Ich kann mir vorstellen, dass bei Undichtigkeit am inneren Ring vielleicht ein Ölstau sich bilden konnte.  In MAN-Zusammenhang habe ich zwar sogenannte Duo-Dichtringe gesehen.  Sie waren an frühen ZF A-15 hinten an der Vorgelegewelle eingebaut.  Sie hatten ein gemeiner Stahlmantel und dichtete in zwei Richtungen ab.  Das hatte mit unterschiedlichen Ölständen im Schalt- bzw. Hinterachsgetriebe zu tun.  Die Finesse wurde bald von einem normalen Simmerring ersetzt.

Gruss, Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Franzjosef

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Hallo Magne,

vielen Dank für deine Nachricht. Du hast mich damit noch bestärkt, wieder einen einzelnen Dichtring wie original zu verbauen. Ich werde mich bemühen, sorgfältig zu arbeiten und gehe davon aus, dass dann die Abdichtung wieder funktioniert.

Viele Grüße
Franzjosef

Offline manman

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Hallo, an den MAN und DB LKW Ap-Achsen wurden immer 2 Wellendichtringe hintereinander eingebaut. Der erste hat keine Staublippe, der 2. hat eine. So kann ggf. das Öl zwischen den Ringen zurück laufen. Ich hatte auch schon oft bei meinem 4P1 das Problem mit Undichtigkeiten, nehme jetzt den Wedi bei kleinen Durchmessen 1.-2 mm kleiner bei großen so wie hier 2-3 mm kleiner. Das hat bisher gut funktioniert.