Autor: Swissfritz Thema: Restaurierung eines 4R3  (Gelesen 324032 mal)

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Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #260 am: 15.10.2013, 21:41:30 »
Hallo Herr Windleitner ;),

also, ich möchte gern präzisieren; die wichtige Funktion des Ventilatorrings habe ich persönlich nie bezweifelt, nur die seitliche Bleche habe ich von Blödsinn als Fingerschutzbleche betrachtet.  Modernen Traktoren haben ja diese grosse plastik Ventilatortrichter, eine moderne Variante von Ullis sogenannte "Kuchenblech" ::).  Von diesen habe ich sogar eine gewisse Erfahrung; habe seit Jahren mit Frontmähwerk gefahren und wollte wegen öfter zugestopftes Kühlergrilles auf Sonderventilator von  www.cleanfix.org  umbauen.  Die Lösung wurde mal an einer meinen ehemaligen Traktortypen den Ventilatortrichter mit einem extra Aluring nachzurüsten, um die Kühlleistung zum neuen Ventilator anpassen und sogar verbessern zu können.

Ansonsten finde ich es merkwürdig still um dieses hyperinteressante Thema... ???

Gruss
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #261 am: 15.10.2013, 22:53:38 »
                         Hallo Magne und Fritz
Auf der Skandinavien-Ausführung kam ich weil ich die Ausführung nie (bewusst) gesehen habe  ;) .
Aber mit der Genauigkeit der Ersatzteilliste muß ich Magne volllllkommmmen recht geben,ab Nummer 18
stimmen bei mir die Bilder mit den Text nicht mehr überein  :( .
Beim 2/4P1 ist das linke kurze Blech auch mit der NR identisch und das rechte Limablech ist nur optisch gleich mit der R3 Liste.
                Gruß Jens

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #262 am: 17.10.2013, 09:29:49 »
Hallo Magne
Hallo Jens

Die Lösung mit dem Umkehrschub-Propeller finde ich genial! Das haben die Turbo-Prop-Flugzeuge auch! Dass es so was auch für Traktis gibt, ist mir neu und ich muss sagen, dass mir die Idee super gut gefällt.  :)

Es gibt noch eine Methode: Bei meinem Zweiachsmäher ist vor dem Kühler ein Metallrahmen eingeschoben, auf den ein engmaschiges Fliegengitter gespannt ist. Wenn du siehst, dass die Nadel der Temperaturanzeige in den kritischen Bereich klettert, muss man anhalten, das Sieb herausziehen und den Staub und die Pflanzenteile abklopfen und schon gehts weiter.  :)

Weil der Rahmen - wie der Rest der Maschine - ziemlich heiss ist, sorgt das Abklopfen immer für sehr rote Fingerbeeren. Natürlich könnte man vorher Handschuhe anziehen. Aber du weisst ja: Handschuhe sind was für Stadt-Bubis und Warmduscher! Wir Bauern lieben es knusprig...  ;)

Schade! Vermutlich gibt es diese Propeller nicht in den Zwergformaten, wie ich sie brauchen könnte.
Trotzdem: Der Umkehrschubpropeller ist wirklich ein tolles Teil. Und stell dir mal vor, wie du damit den Bremsweg verkürzen kannst! Du darfst ihn einfach nicht vor Fussgängerstreifen einschalten. Sonst fliegen die Fussgänger gleich weg - und die gelben Streifen grad auch noch!  :D :D :D

Deine Bemerkung zum Thema "Schweigen im Walde" ist völlig zutreffend. Es ist merkwürdig still! Das liegt aber vielleicht auch daran, dass die allermeisten EMMA-Besitzer ihre Maschinen nie und nimmer im Volllastbereich fahren - man abgesehen von denjenigen, die am Sonntag nur mal schnell um den Block tuckern. Wenn ich mit dieser Behauptung recht habe, wird die Anzahl der "Überhitzungsbeobachtungen" sehr klein und dementsprechend wird der "kollektive Erfahrungsschatz" kleiner. In einem grossen Wald mit wenig Vögeln ist es halt recht still.  ::) Na Hauptsache, wir beiden "Vögel" zwitschern noch etwas weiter...   :D

Ich muss mich nun erst um die Lenkung und das Gasgestänge kümmern. Dann werde ich den Tank machen. Sobald der wieder auf dem Chassis montiert ist, werde ich mit der Motorhaube und den "Windleitblechen" experimentieren. Vielleicht sehen die Bleche nachher wirklich nicht so aus, wie in der ETL. Dann buchen wir das unter Ullis Motto "Praktisch, aber nicht original" ab.  ;)

Apropos Ulli: Ulli und Clemens haben sich für kommenden Montag bei mir zu Besuch angesagt - zwecks Spionage. Vielleicht hat mich dann die Spionage-Abwehr so fertig gemacht, dass ich den Trakti gleich ins Alteisen schmeisse....  :P

Jens: Ich finde deine Bemerkung ausserordentlich informativ. Mir scheint, die haben noch während der Produktion noch an den Blechen herum experimentiert. Anders kann ich mir die Formenvielfalt und die Abweichungen zu den Abbildungen in der ETL nicht erklären. Wenn es doch nur um der Schutz von vorwitzigen Wurstfingern gegangen wäre, hätten die ja auch einfach ein Stück Drahtgitter hinbasteln können. Doch nein, die biegen Blech in zum Teil komplizierte Formen! Kein Mensch macht sich die Mühe, Bleche dreidimensional zu verbiegen, wenn er nicht auch sonst was damit beabsichtigt. Wenn ich bei Kollegen mit luftgekühlten Motoren unter die Haube schaue, sind die Windleitbleche elementarer Bestandteil des ganzen Motors.  ::)

Na dann schaun ma mal. Vielleicht fällt uns ja noch was anderes ein.

Ach übrigens: Vorgestern habe ich die Lichtmaschine nochmals ausgebaut und den Keilriemen vom Ventilator weggenommen und ihn versuchsweise in seinem neuen Gehäuse rotieren lassen. Prompt ist er im unteren Bereich an den Schraubenköpfen der Befestigungsbleche hängen geblieben.  >:(  Zwei Dinge haben dieses Problem behoben. Erst habe ich die Unterlagsscheiben entfernt und dann habe ich eines der beiden Gummikissen unter dem Kühler entfernt. So, jetzt dreht der Propeller frei und hat genug Distanz...  ;D

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz

   


 

Offline bolzendreher

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #263 am: 17.10.2013, 12:55:43 »
Hallo Fritz,

die "Windflügel" mit Umkehrschub verwendet Deutz meines Wissens nach seit sie keine luftgekühlten Motoren mehr einsetzen, um das Kühlerpaket (Ladeluft-,Öl-,Wasser-,Getriebeöl-,Hydrauliköl-, und was weis ich noch alles für Kühler hintereinander angeordnet) wieder von Pusteblumen-Schirmchen  ::) frei zu bekommen

Entweder bei der Raupe meines Cousin (Hanomag K12) oder bei der Raupe meines Onkels (Kaelble LR410S) pustet der Propeller immer durch den Kühler nach vorne. Nein, wir haben den Motor nicht rückwärts gestartet! Kann aber noch nicht so richtig sagen was was bringt...

Grüße Clemens

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #264 am: 17.10.2013, 19:47:39 »
            Hallo Fritz
Das Limablech ist nicht dreidimensional,es hat nur eine Rundung wie übers Knie gebogen.
Das Lochblech wäre dabei faltig/unrund  geworden  ;D .
Das Blech kannnnnnn auch mit der Kühlung der Lima Zutun haben = Zusatzfunktion des Bleches.

        Gruß Jens

                       

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #265 am: 17.10.2013, 20:03:48 »
Hallo Fritz,

ich kann nur bestätigen, dass der Umschalt-Ventilator ein tolles Teil ist! - so lange die Wasserpumpe mit hält.  Der Ventilator ist schön schwerer als der originale und es ist sehr wichtig, dass er beim Einbau genau ausgewuchtet wird.  Der kleinste Ventilator konnte jedenfalls laut Prospekt von 2008 ein standard Ventilator von ca. 380-490 mm ersetzen, das passt vielleicht nicht als Dein erwähntes Zwergformat(?)

Von fliegenden Fussgängern oder Fussgängerstreifen habe ich noch keine direkte Erfahrung, aber als man der elektrische Druckschalter am Armaturenbrett druckt, entsteht gleich ein toller, variabeler Motor-Sound; man konnte meinen ein Stuka Sturzkampfflugzeug von oben unterwegs ist... 8)

Gruss
Magne 
« Letzte Änderung: 17.10.2013, 20:19:06 von MAN-fantast »
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #266 am: 25.10.2013, 09:04:59 »
Liebe Kollegen

In den letzten Tagen hat mich die Spurstange auf Trab gehalten. Das Ding war ganz schön verbogen und "verballert". Nach langem Hin- und Her und viel Müh' und Not ist es mir doch auch gelungen, das "variable Kugelgelenk" wieder gangbar zu machen und auch das Sicherungsblech zu retten.  ;D

Da ich bei mir zu Hause keine Hydraulikpresse habe, musste ich die Formgebung der Spurstange während der Mittagspause in der Firmen-Werkstatt durchführen. Am Abend war dann "Anprobe" am Trakti und im 3. Anlauf ist mir die Form dann so gelungen, dass die Achsschenkel von einem Extrem zu anderen bewegt werden können, ohne dass die Spurstange an einem anderen Teil der Vorderachse hängen bleibt oder gegenknallt. Ufff!!!

Zum Glück sind die Kugelgelenke nicht ausgeschlagen oder sonst wie verlottert. Ein oberflächlicher Blick ins Internet ergab auf Anhieb jedenfalls keinen Treffer, um hier Ersatz schaffen zu können. Aber so bleiben mir die Recherche und Beschaffungskosten erspart. Schwein muss man haben....  :P

Ich habe die Spurstange montiert und stelle fest, dass deren Form von oben betrachtet, genau der Abbildung des Horizontalschnittes der Betriebsanleitung (Bild 109) entspricht. Die anderen Bilder der Betriebsanleitung lassen sich mit meiner Spurstange überhaupt nicht in Übereinstimmung bringen. Die beiden s-förmig geschwungen Enden sind bei mir nicht mal ansatzweise erhalten gewesen und ich bezweifle, dass die überhaupt jemals vorhanden waren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so was auf beiden Seiten so nahe an den Rädern einfach weg bekommt und wenn ich mir die Bilder von anderen 4R3 anschaue, denke ich, dass ich richtig liege.  ::)

Von vorne betrachtet hängt die Spurstange etwas runter. Bei dem Bogen und dem Eigengewicht muss sie das tun. Oder mache ich da einen Überlegungsfehler? Kann man das / Muss man das ändern und wenn ja, wie macht man das? Wer weiss darüber Bescheid? Wenn die Spurstange so runterbaumelt und man montiert den Spurstangenschutz, dann liegt die Spurstange auf der Unterseite des Schutzbleches auf und scheuert sich dort nen Wolf....  :o   Ja ich weiss! Auch beim Wolf gilt: Schmieren und salben hilft allenthalben... :D

Restaurierung eines 4R3 - P1000749.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000750.jpg

Anschliessend an diese Arbeiten habe ich gestern die Vorspur eingestellt. Weil ich die Achse schon unter dem Trakti montiert habe, bestand keine Chance, die Distanz am "hinteren Rand der Felge" zu messen. Dort sind nähmlich der Halbrahmen und die Verstrebung der Vorderachse im Weg. Also musste ich die Messung "vorne herum" machen. Die Bilder von Martins Vermessung der Vorderachse mit Hilfe von zwei Wasserwaagen haben mir auf die Sprünge geholfen - nur habe ich die Wasserwaagen so montiert, dass sie praktisch nur nach vorne ragen. Dann habe ich den Felgendurchmesser gemessen und auf den Wasserewaagen die entsprechenden Markierungen angebracht. Der erste Zollstock liegt in der Distanz eines halben Felgendurchmessers vor dem Achszentrum. Der zweite Zollstock liegt 1 1/2 Felgendurchmesser vor dem Achszentrum. Gemäss "Strahlensatz" gilt: Statt am hinteren Rand der Felge 4-6 mm mehr Abstand zu messen, muss die Distanz am vorderen Zollstock 4-6 mm kleiner sein.  ::)

Restaurierung eines 4R3 - P1000745.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000746.jpg

Also gut. Und weil man ja die Schraube des Kugelgelenkes eh nur in ganzen Umdrehungen einstellen kann, ist die Sache relativ einfach.

Jetzt muss ich mich nur noch beeilen, die blanken Metallteile zu grundieren und zu lackieren. Es ist unglaublich, wie schnell die Dinger bei Nebel Flugrost ansetzen!!!  >:(

Restaurierung eines 4R3 - P1000748.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000751.jpg 

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

Fritz     
     
« Letzte Änderung: 25.10.2013, 09:20:25 von Swissfritz »

Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #267 am: 25.10.2013, 09:44:23 »
Guten Morgen Fritz,
zuerst einmal , Respekt erneut zu deiner Leistung, ein absolutes Vorzeige Projekt.
 Zu deiner Spurstange , in der Tat sieht die Form der Stange etwas "aussergewöhnlich " aus . Bei jedem anderen hätte ich auch gesagt lass es so wie es ist .Aber bei dir Fritz , wo du in einer seines gleichen suchenden Akribie , mit der Euch genetisch auferlegten Ruhe , Teile nachfertigst die seinerzeit als Original ET in den Handel gekommen wären ...........bei Dir Fritz würd ich sagen , da geht noch was !!!!!Die Bilder sind von meinen Schleppern  als Vergleich für die Kröpfung an den Enden .
Gruss Jürgen
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #268 am: 25.10.2013, 12:30:07 »
Hallo Jürgen

Besten Dank für die Aufmunterung und die informativen Fotos. Ich bin mir schon bewusst, dass die Biegung vor dem Differenzialgetriebe bei mir etwas sehr rund ausgefallen ist. Ich muss mal schaun, ob ich die noch etwas "schärfer" hinbekomme. Allerdings ist mir bei der ständigen Hin- und Herbiegerie alles andere als wohl zumute  ::)  Immerhin wirken da 700 - 800 bar!!  :o  Ich hab da ehrlich gesagt etwas Schiss, dass mir das Zeug um die Ohren fliegt - und um meine Ohren wär's schon schade!  ;)

Doofe Frage Nr. 1: Ist die Spurstange eigentlich ein Rohr oder ein richtig massiver Prügel? Ich frage das wegen des "Zwetschgendrückens". Nicht dass das Rohr nachher völlig oval ist...  :)

Doofe Frage Nr. 2: Kannst du mir mal rausmessen, in welchem Abstand deine Spurstange vor dem Differenzial herumkreuzt. Ich habe da im Moment eher viel Platz und drum musste ich den variablen Gelenkkopf etwas weiter herausschrauben. Wenn ich den Bogen dort etwas "schärfer" biege, sollte sich das andere aber auch wieder bessern.   

Für deine Bemühungen danke ich dir im Voraus.

Herzliche Grüsse

Fritz

Offline H.Petersen

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #269 am: 25.10.2013, 13:53:13 »
Moin Fritz,

schau doch mal

http://www.forum.man-traktor.de/index.php?topic=3814.0
(Spureinstellung 4R3)

Da gibt es noch mehr hilfreiche Bilder.


Mfg
Heiko

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #270 am: 25.10.2013, 14:52:49 »
Moin Heiko

Uihh!! Ganz geil!! Ganz herzlichen Dank. Ich denke, so krieg ich's in etwa hin!  ;)

Wenn wir Magne nicht hätten....   Aber dass Magne sich traut, Fotos zu schicken, auf denen man Traktoren sieht, die eindeutig nicht von MAN gebaut wurden, wundert mich doch etwas :D  Und dass er trotz nordischem Kiefer-Parkett die Splinte drin lässt... Also bei uns gäbe so was Ärger!  ::) :P

Gruss

Fritz

Offline mortl

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #271 am: 27.10.2013, 19:26:28 »
Hallo Fritz,
erstmal höllischen Respekt vor deiner Arbeit, du nimmst wirklich jedes Teil unter die Lupe und arbeitest es auf.
Weiter so!!
Ich will dir Bilder von der Spurstange noch einstellen, aber irgendein Problem läst mich die Bilder nicht hochladen
und ich flieg dann raus??

Gruß Martin

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #272 am: 28.10.2013, 07:24:26 »
Servus Martin

Danke für die Belobigung.  :)  Wenn schon, denn schon. Und ausserdem hab ich in dir ja auch ein entsprechendes Vorbild, gell  ;)

Wenn du mit der Elektronic PRobleme hast, wart' halt noch mit den Bildern. Ich hab mir über's Wochenende die beiden Magne-Bilder von der Vorderachse vermessen und massstabsgetreu umgerechnet und aufgepinselt. Heiko hat sich freundlicherweise an die erinnert und mich darauf hingewiesen.

Wenn's irgenwie geht, werd' ich über Mittag wieder etwas an der Spurstange rumdrücken und rumknuspern. Wenn's was wird, weiss ich das heute Abend.  ::)

Ich meld' mich dann sofort. Aber das Feedback von Jürgen müssen wir dann auch erst noch abwarten. Eventuell muss ich die Stange dann nochmals abändern, weil er wieder was "zu motzen" hatte!!!  :-X
Gell Jürgen??!!  :D :D :D

Aber im Ernst: Wo er Recht hat... Und wenn Jürgen dann sein "Gut zum Druck" abgegeben hat, kann ich die Masszeichnung ja dann auch aufschalten. Dann reissen Dutzenden von 4R3-Besitzern ihre Spurstange runter und nudeln auf der rum, damit die Masse stimmen!  :D :D :D

Gruss

Fritz
« Letzte Änderung: 28.10.2013, 07:35:46 von Swissfritz »

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #273 am: 29.10.2013, 13:54:13 »
Liebe Kollegen

Auf Grund von Magnes Spurstangen-Fotos, die mit Heiko empfohlen hat, habe ich mich übers Wochenende hingesetzt und versucht, das Ganze zu vermassen und zu Papier zu bringen. Die Köpfe habe ich auf beiden Seiten der Einfachheit halber weggelassen und bin zu folgendem Resultat gekommen.

Restaurierung eines 4R3 - Zeichnung der Spurstange.jpg

Achtung: Ich behaupte nicht, dass diese Massangaben absolut richtig sind, denn an Hand der Fotos Messungen zu machen und Pläne zu zeichnen, ist so eine Sache! Immerhin kann ich Folgendes sagen: 
Wenn man sich auf diese Mass-Zahlen abstützt, erhält man eine Spurstange, die tatsächlich ziemlich scharf vor der Achse läuft und auch bei Extremeinschlägen nach rechts und links kein anderes Bauteil touchiert.

Und wenn ich mir die Sache so von vorne betrachte, stelle ich fest, dass die neue Form der Spurstangen den Bildern von Jürgens Trakti ziemlich nahen kommt. Ufff :P

Um es besser zu verdeutlichen häng ich nochmals die Situation vorher und nachher nebeneinander. Links ist Jürgens "Motz-Objekt"  ;), rechts die neu genudelte Stange.  ::)

Restaurierung eines 4R3 - P1000750.jpg  Restaurierung eines 4R3 - P1000755.jpg

Also Jürgen hatte schon vollkommen recht. Sieht einfach viel schnittiger aus und trägt mit Sicherheit zu einer wesentlich flotteren Fahrweise bei, wenn auch nur gaanz laaagsam! :) Ich gebe zu, dass mir die Ecken an der Stange nicht ganz so "zackig" gelungen sind. Ich denke, die kleine Hochdruckpresse, die wir nur zum Auspressen von Lagern etc. verwenden, war mit dieser Arbeit etwas überfordert - und ich mit Sicherheit auch!!! Man sollte irgendwas Grösseres verwenden, wo man die Möglichkeit hat, die Stange einzuspannen und über eine Form biegen zu können. Ach was soll's! ;D

So, jetzt hoff' ich nur, Jürgen ist zufrieden mit der Arbeit!  :)

Gruss aus der Schweiz

Fritz  8)


 
« Letzte Änderung: 29.10.2013, 14:01:33 von Swissfritz »

Offline Andy 4S2

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #274 am: 29.10.2013, 20:05:10 »
na das ist doch ein Unterschied wie Tag und Nacht, sieht super aus
 da komm ich aber auch noch hin, nur das meine Spurstange ok ist
Gruß Andy

Offline MAN-fantast

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #275 am: 30.10.2013, 20:07:23 »
Hallo Fritz,

bekam heute Abend eine unbändige Lust Deine Spurstangenmasse zu überprüfen.  8)  Das ist in der Tat nicht einfach auch mit der Stange zur Hand!  Ich benutze rechts und links direkt an Deiner Zeichnung, also von der Fahrtrichtung unabhängig.  Deine Abweichungen finde ich keinerlei gravierend, mein Ergebnis wurde aber so:

Ansicht von oben  -  links ist die Stange ganz gerade.
                                rechts, anstatt 330/100/290 > 300/100/290

Front-Ansicht        -  links, anstatt 32/180 > 30/190
                                rechts, anstatt 240/43 > 280/30

Hast Du die Möglichkeit eine korrigierte Zeichnung als PDF reinzustellen? - ich finde die tolle Zeichnung gehört den Unterlagen jeder 4R3-Fahrer.  Ansonsten macht es echt Freude Dir mit Deinem Projekt zu helfen!  ;)

Schönen Gruss aus Norwegen
Magne
Schönen MAN-Gruß aus Norwegen

Magne

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #276 am: 04.11.2013, 10:23:50 »
Liebe Kollegen
lieber Magne

Magne und ich haben uns letzte Woche kurzgeschlossen (nein, keine Kurzschlusshandlung  ;)) und die Vermassung der Spurstange fertig ausgekäst. Vor allem meine Irritation betreffend der Ansicht von oben konnte Magne durch ein bestechendes Foto der Spurstange auf dem berühmten Parkettboden mit den geraden Fugenlinien so bereinigen, dass ich die Zeichnung dahingehend geändert habe. Das Resultat sieht wie folgt aus:

Restaurierung eines 4R3 - Vermassung der Spurstange.jpg

Ich erlaube mir folgende Bemerkungen:

Die Masse sind immer an der "Aussenkante" der Stange - also bei der Ansicht von oben an der Vorderkante, bei der Ansicht von Vorne an der Unterkante - gemessen. Ich habe Magnes Messungen so korrigiert, dass man aus Pappe drei rechtwinklige Dreiecke als Lehren schneiden kann, um die Form beim Drücken überprüfen zu können. Ich denke, dass es damit möglich sein sollte, eine verbogene Spurstange wieder in Form bringen zu können.

Ich werde versuchen, die Spurstange meines 4R3 nochmals anzupassen und gebe euch dann ein Feedback betreffend Passform.

Gruss aus der Schweiz

Fritz




Offline M-verfahren

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #277 am: 04.11.2013, 10:41:53 »
Le Perfectionniste!
Ich hätte ja nicht geglaubt welchen Eifer an Genauigkeit ich bei dir mit meinen grossen Füssen los trete .,

Grandios , mit besten Grüssen Jürgen
Gruß Jürgen

M.A.N 4R3,B18A,U406,XTZ 1200

Offline kobbi

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #278 am: 05.11.2013, 12:18:54 »
  Ja Jürgen,man sollte fast meinen das Fritz auf Uhrmacher umgeschult hat,wegen der Genauigkeit.  ???
              Es fehlt nur noch der BiegeRadius auf der Zeichnung.  ;)
                                Gruß Jens

Offline Swissfritz

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Re: Restaurierung eines 4R3
« Antwort #279 am: 13.11.2013, 09:11:03 »
Liebe Kollegen

Ich habe in der letzten Zeit an verschieden "Baustellen" gleichzeitig gewerkelt und gebe an dieser Stelle mal einen Zwischenbericht:

Spurstange:
Ich habe versucht, die Spurstange nach Magnes Vorgabe zu biegen. Aber wie Jens richtig bemerkt: Die Biegeradien sind schon wichtig. Bei der Original-Spurstange sind die Biegeraden sehr klein und das krieg ich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln einfach nicht hin. Vor allem der "grosse Knick" vor dem Differenzialgehäuse ist so eine mühsame Ecke. Damit ich hier nicht einen unflätigen Geigenbogen machen muss, habe ich einen Teil der Biegung entsprechend meiner ursprüglichen Vermassung auf die rechte Fahrzeugseite verlegt. Meine Spurstange macht jetzt dort ein kleines Häkchen, das eigentlich kaum zu sehen ist und andererseits die Spurstangen davor bewahrt, in Rechtskurven mit dem Rollendoppelgelenk zu kollidieren.

Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 014.jpg   Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 013.jpg


Gasgestänge:
Das Gasgestänge ist fertig und montiert, inkl. des Hebelwerkes für das Handgas. Die ETL nennt das Fahrpedal? Also bei mir weckt dieser Ausdruck Gefühle von einem Führerstand in einer Strassenbahn. "Beim Einbiegen in die Lessingstrasse ist das Fahrpedal in die Mittelstellung zu verbringen. Nächster Halt: Lessingstrasse" Plim-plim!  ;D

Ja ich weiss: Der obere ES-Bolzen ist noch nicht lackiert! Selbstkontrolle durch fotografische Aufklärung, gell!  ;)

Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 010.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 012.jpg

Zahnsegmentbogen für Handbremse
Hier hat es mich voll erwischt! Bei der Demontage habe ich festgestellt, dass der Zahnsegmentbogen mit zwei unterschiedlichen Schrauben am Getriebe befestigt ist: Vorne Sechskant, hinten Linsenkopf, und dann waren da noch die Distanzhülsen hinten auf den Schrauben. "Uih, dachte ich, da musst du besonders Acht geben!" Und so habe ich mir bei meiner Frau einen kleinen Gefriergutbeutel besorgt und diese Teile extra allesamt in diesen Beutel gegeben, den Minigripverschluss zugemacht und den Beutel in die Schachtel mit den übrigen Teilen gelegt.
 
Also ich vor ein paar Wochen diesen Beutel hervorkramen wollte, war er weg! Einfach weg - samt Inhalt!!  :-\ >:( :o  Auch nach stundenlanger Suche blieb das verdammte Ding unauffindbar! Ich habe die ganze Werkstatt auf den Kopf gestellt und die Alteisenkiste durchwühlt... Das Ergebnis war und blieb das selbe. Selbst die innere Zwiesprache mit dem heiligen Antonius brachte die Teile nicht mehr zum Vorschein!

Also musste ich mir dieses Zahnsegment selber basteln... Zum Glück hat mir Martin Distner zwei Fotokopien seines Zahnsegmentes zukommen lassen.  :) Die Verwendung der Fotokopie entbindet einem vom Planzeichnen. Einfach das Teil auf den Kopierer legen, Starttaste drücken und schon kann's losgehen. Leider funktioniert die Methode nur mit "flachen" Teilen und nur bis zu einer Grösse von DIN A 3. Die Spurstangen hat im Kopierer leider keinen Platz!  :D

Obwohl mir die Vorlagen schon seit geraumer Zeit zur Verfügung standen, hab ich die Arbeit eine ganze Weile vor mich hingeschoben, weil mich der "Verlust" so gewurmt und die "Strafe" so angesch... hat! ;D

Gestern habe ich mich dann in mein Schicksal ergeben, ein Stück Flachstahl sauber geschliffen und die Fotokopie auf das Eisen aufgeklebt. Anschliessend hab ich mit dem kleinen Winkelschleifer die Zähne ausgeschnitten und dann das Teil als Ganzes "entwickelt".  Bevor ich mich mit der Feile an die endgültige Form der Zähne mache, habe ich gestern Abend sofort kontrolliert, ob das Teil auch passt und mit dem Bremshebel zusammenarbeitet. Es passt und in Bezug auf die Funktion könnte ich mir das Nacharbeiten der Zähne eigentlich sparen.

Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 007.jpg 

So, dann kann ich ja getrost das hintere Loch für die Linsenkopfschraube aufbohren und noch etwas an den Zahnen raspeln, denn wie sagte Jürgen so schön: "Da geht noch was!"  :D

Tankanzeige:
Dass der Trakti keine Tankanzeige hat, wurmte mich von Anfang an. Andererseits ist die Schwimmeranzeige im "Tunneltank" auch nicht das Gelbe vom Ei und bei uns "im Gebirge" überhaupt nicht aussagekräftig. Fährt man bergab, ist der Tank voll! Fährt man bergauf, ist der Tank leer! Der Blick auf die Tankanzeige dient also mehr als Zeitvertreib und Spielerei, als der gesicherten Information.

Mein Metrac hat aber eine Leerstandanzeige, die relativ zuverlässig und von der Hangneigung unabhängig funktioniert. Wenn die blinkt und dann permanent brennt, ist es Zeit, das Betriebstoff-Depot aufzusuchen.

Ganz unten am Tank ist leider kein Platz, weil der Tank dort aufliegt und auch eine Wölbung hat. Hinten hat der Tank eine Aussparung für die Spurachse des Hinterradschleppers. Dort wäre ein horizontaler Boden vorhanden. Aber der ist viel zu hoch oben. Es macht keinen Sinn, einen Leerstand angezeigt zu bekommen, wenn der Tank noch zu einem Drittel gefüllt ist.

Also habe ich ein "Vogelhäuschen" in die Lenkstangen-Aussparung geschweisst, welches durch drei Löcher mit dem Tank kommuniziert.  Dadurch wird der Tank etwas grösser, der Leerstand-Anzeiger ist tiefer plaziert und signalisiert jetzt bei etwa einem Sechstel der Füllung, dass der Treibstoff zu Ende geht. 

Die Angelegenheit kann unter "hässlich, aber zweckmässig" abgebucht werden. Als ich mir die Fotos angesehen habe, bin ich selbst etwas erschrocken.... Es sieht aber auch so schrecklich aus, weil ich die drei Löcher zwischen Tank und "Vogelhäuschen" dokumentieren wollte - also mitten in der Arbeit. Wenn dann die Schweissnähte geputzt und der Tank neu lackiert ist, sieht es (hoffentlich!  ;)) auch nicht mehr so trotzlos aus!

Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 001.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 002.jpg  Restaurierung eines 4R3 - 13.11.2013 003.jpg

Frage zum Inneren des Diesel-Tanks: Lasst ihr den blank oder macht es Sinn, sich mit einer Beschichtung auseinander zu setzen?

Grüsse aus der Schweiz

Fritz