Hallo MAN'ler,
jetzt habe ich mich mal mit dem Kaltstartgerät und dessen Bedienung genauer befasst, ein sehr Interessantes Teil.
Es ist schon Bemerkenswert was damals für ein Aufwand zum sicheren Starten gemacht wurde.
Wenn ich aus den Unterlagen es richtig entnehme war der "Ehrenfried-Vergaser" nur als Sonderausstattung erhältlich.
Nachdem zerlegen und Reinigen konnte ich erkennen, das hier, das Prinzip vom Vergaser angewandt wurde.
Jetzt begreife ich auch die Bedienung.
Bevor der Motor abgestellt wird, am Vortag, muss bei laufenden Motor der Stößel hi. gezogen werden bis aus dem Überlauf
Diesel ins freie läuft (in der heutigen Umweltbewussten Zeit undenkbar) , um den "Tank" zu füllen. Das Kaltstartgerät ist hierfür
an der Rücklaufleitung mit angeschlossen. Wird diese Befüllung versäumt, gibt es 2 Möglichkeiten den "Tank" trotzdem zu füllen.
Zum einen über die Handpumpe der Förderpumpe, oder über die Einfüllöffnung oben am "Tank." Bei letzterer Möglichkeit ist es
möglich den Diesel mit Petroleum oder Benzin zu mischen um ihn noch brennbarer zu machen. (Bei "Tank" meine ich natürlich
den Behälter hinten am Kaltstartgerät).
Nun ist das Kaltstartgerät erst mal bereit und kann genutzt werden.
Beim ziehen am Handgriff im Cockpit wird über den Bowdenzug die Drosselklappe geschlossen, zugleich wird die andere Welle
über das obere Gestänge gedreht und gibt dabei die Kugel unten am Ventil frei.
Jetzt kann Diesel in den Düsenraum gelangen und durch den entstehenden Unterdruck im Saugrohr, durch die Vergaserdüse
vor der Glühkerze zerstäuben und dabei abbrennen.
Beim ziehen des Handgriff's wird dabei auch der Kontakt für die Glühkerze durchgeschaltet.
Das Ventil das sich in der Drosselklappe befindet öffnet sich beim Starten um den Unterdruck im Saugrohr zu regeln.
Nach dem Anspringen sollte man den Handgriff zügig wieder hineinschieben da sonst ein weiterlauf des Motors durch die
geschlossene Drosselklappe schwierig ist.
Die Drallklappen sind Unabhängig davon beim Kaltstart auch zu ziehen und können bis zum sauberen Leerlauf gezogen bleiben.
Beim verstehen des K.-Gerätes vielen mir auch mögliche Fehlerquellen auf.
Der Stößel besitzt vorne einen O-Ring der die Befüllung des "Tanks" abdichtet, ist diese Abdichtung undicht läuft Diesel über den
Überlauf nach außen in die Umwelt.
Auch die Kugel im Ventil kann Probleme machen zum einen kann sie fest werden und es läuft kein Diesel zur Vergaserdüse vor,
oder das Gegenteil sie ist nicht mehr dicht und es kann so Diesel in den Ansaugkrümmer gelangen und zu Rauchentwicklung kommen.
Wenn diesen beiden Undichtigkeiten zusammentreffen könnte ich mir schon vorstellen das dadurch so mancher MAN der diese
Kaltstarteinrichtung verbaut haut unnötig raucht.
@Christian, die Schraube ist für die Querstrebe von der Befestigung der Frontmaske zuständig. Du meinst sicherlich die Lasche
unten am Tank aber die wird hier nicht mit angeschraubt. Diese Lasche vermute ich diente zur Fertigung des Tanks zur Fixierung der beiden Tankhälften und mir zum aufhängen beim lackieren.
Ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben und sorge für Lesekrämpfe.
Gruß Martin