Autor: Aim Thema: Restaurierung 2P1  (Gelesen 7473 mal)

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Offline Aim

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Restaurierung 2P1
« am: 12.03.2019, 11:59:27 »
Hallo MAN-ler,

dann starte ich hier mal wie in der Vorstellung ( http://www.forum.man-traktor.de/traktoren-der-mitglieder/vorstellung-2p1-aus-der-eifel/ ) angedroht meinen Bericht über die Arbeiten an meinem 2P1.
Die Vorgeschichte habe ich ja bereits in oben genannter Vorstellung grob erleutert, wer mehr wissen möchte kann mich gerne fragen.
Der Plan ist wie folgt: als erstes werde ich dafür sorgen das der Motor wieder seinen Dienst aufnimmt. Wenn ich das früh genug schaffe darf der Schlepper so wie er ist bei der Heuernte eines Freundes helfen. In den nächsten Jahren ist dann die optische überarbeitung vorgesehen damit der Zustand erhalten werden kann. Natürlich sind auch technische Dinge wie z.Bsp. Elektrik/Instrumente auf dem Zettel wobei die Elektrik weitestgehen funktionieren dürfte. Der ein oder andere Umbau (nur rückrüstbare Sachen) steht auch auf dem Wunschzettel soweit mir die Teile über den Weg laufen.

Wie Ihr dem anderen Bericht schon entnehmen konntet wurde der MAN abgestellt weil ein sehr starkes Klopfen aus dem Motor zu vernehmen war und die Leistung auch plötzlich stark abviel.
Ich habe also vor ein paar Wochen angefangen die Ursache des Klopfens im Motor zu suchen. Zuerst öffnete ich den Seitendeckel um das Spiel der Pleuellager zu kontrollieren. Ergebniss: die müssen dringenst neu. Auf allen Zylindern sind die Pleuel deutlich mir der Hand zu bewegen. Ich hoffe die Kurbelwelle ist noch nicht hin.
Danach habe ich den Zylinderkopf demontiert um zu sehen wie die Büchsen aussehen, ich denke hohnen reicht. Neue Kolbenringe brauche ich eh also kann das in einem abwasch gemacht werden. Dabei ist mir eine Kopfschraube relativ bündig am Block abgerissen, dafür finde ich auch noch eine Lösung.
Allerdings ist mir am ersten Zylinder etwas aufgefallen was mir gar nicht gut gefallen hat. Im Kolben steckte ein Metallstüch was meiner Meinung nach mal ein etwa 10mm langer und 3mm dicker Stift, mit einer Nut an einer Seite gewesen sein könnte. Im Einlaßventil dieses Zylinders ist deutlich der Abdruck eines runden Gegenstands zwischen Venti und Sitz zu erkennen. Ohne zu wissen worum es sich handelt packe ich mein Zeug zusammen und mache Feierabend.
Eine Woche Später geht es weiter. Zuerst nehme ich das defekte Ventil raus und stelle fest das der Ventilsitz erstens gerissen ist und zweitens auch einen Abdruck des Stiftes hat, von dem ich immer noch nicht weiß woher er kommt. Also Ansaugkrümmer runter, und siehe da, der Übeltäter ist gefunden. Vom Einlaß aus kann ich sehen das die Drosselklappe für den Kaltstart am ersten Zylinder nur noch gut zur Hälfte vorhanden ist und das sich in dieser Klappe der gefundene Stift nicht mehr befindet. Die beiden anderen sind noch intakt. Danach habe ich noch den Abgaskrümmer und die restlichen Ventile demontiert und grob etwas Ruß aus dem Kopf und dem Abgaskrümmer gekratzt. Danach habe ich wieder Feierabend gemacht.
Jetzt am Samstag solls weiter gehen.

Und da hier im Forum Bilder genau so gerne gesehen sind wie in anderen Foren kommen jetzt noch ein paar davon:

Nr.1: das defekte Ventil
Nr.2: der Riß im Ventilsitz
Nr.3: im unteren Bereich kann man den Abdruck des Stiftes erkennen
Nr.4: die drei Klappen von vorne
Nr.5: die halbe und eine intakte Klappe in Seitenansicht
Nr.6: ein wenig verrußt, der Auslaß
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas

Offline MF 273 A

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #1 am: 12.03.2019, 16:30:20 »
Die klappen habe ich immer ausgebaut. Die brauchst du nicht! Das Problem mit sich lösenden Klappen ist bekannt!
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Offline Aim

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #2 am: 12.03.2019, 16:33:50 »
Hallo MF 273 A,

ich hatte das auch schon überlegt aber laut meinem Vater ist mit diesen Klappen der Kaltstart doch deutlich besser als ohne. Der Zug hat Jahrelang gefehlt. Jetzt weiß ich nicht genau was ich machen soll.
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas

Offline kobbi

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #3 am: 12.03.2019, 19:46:28 »
Erst mal, herzlich Wilkommen in Forum.
Wir haben ja auch paar mer 35er, wir haben es mit der Klappe nie gehabt,
gehört ja. ICH würde sie nicht weg lassen, dazu ist mir die Starthilfe zu wichtig.

Die Kurbelwelle hinten hat gerne gute Lose,die Schwungmasse ist nicht leicht ::).
In der Kupplungsglocke unten ist eine Gewindebohrung,
dadurch kannst du mit ein Rundstahl, über Hebel, drücken.

                            Gruß Jens

Offline FrontMAN

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #4 am: 12.03.2019, 20:35:55 »
Hallo Andreas,
ich habe festgestellt, das mein Motor mit den Klappen besser anspringt, als ohne. Besonders in der kalten Jahreszeit. Würde sie daher auch wieder einbauen.
Gruß Armin
Grüße aus dem Eichsfeld

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Offline NicNic

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #5 am: 12.03.2019, 22:56:23 »
Hallo MANler
Diese Klappen heißen auch Drallzerstörer, aber nur wenn diese zum Starten gezogen werden.
Durch die Niete im Blech ist die Klappe im normal Zustand im Weg begrenzt und kann nicht ganz
geöffnet werden (ragt immer etwas in den Ansaugkanal) und sorgt dafür das die einströmende Luft
in Rotation versetzt wird, was wiederrum ein Mitspieler zur Schichtweisen Verbrennung in der
Kolbenmulde ist.(M-Verfahren)
Das bedeutet, wenn diese Klappen ausgebaut werden, ist die Verbrennung nicht so Effektiv wie es beim
M-Verfahren angedacht war.

Gruß Ulli

Offline MF 273 A

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #6 am: 13.03.2019, 06:36:56 »
Ich hatte mit 2x 2P1 und dem 2R3 nie Probleme beim Anspringen ohne die Klappen!! Die hatten auch alle das Kaltstartgerät nicht. Vollgas, Knopf drücken das war alles. Sooooo kalt
Wird es ins unseren Breitengraden ja wohl nicht mehr :D
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Offline Aim

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #7 am: 13.03.2019, 11:25:53 »
Hallo Leute,

wenn ich das jetzt als Umfrage werten würden hätten die Klappen auf jeden Fall bisher klar gewonnen. ;D

Danke Ulli für die informative Erklärung dieser Einrichtung.
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas

Online fenner200

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #8 am: 13.03.2019, 16:35:50 »
Herzlich willkommen im Forum,

wo kommst du denn genau her? Weit weg kann das ja von mir nicht sein.

Ich würde die Drallzerstörer auch drin lassen, sie sorgen vor allem für einen schnelleren Luftstrom beim anlassen. Dies ermöglicht einen leichteren Kaltstart bei dem ansonsten nicht wirklich gutem Kaltstartverhalten der M-Motoren ( Nicht ohne Grund wurden die Klappen verbaut).

Ansonsten viel Erfolg bei der Restauration und nicht zu viele böse Überraschungen.

Grüße

Offline Aim

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #9 am: 13.03.2019, 16:42:04 »
Hallo fenner200,

danke und nein, ist nicht weit weg. Laut google gute 50km.
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas

Offline Aim

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #10 am: 18.03.2019, 13:43:20 »
Hallo Leute,

wie angedroht ging es Samstag noch einmal weiter. Ich habe mir bei meinem Vetter einen Fräsersatz für die Ventilsitze geliehen und mal an dem defekten Sitz angefangen leicht an der Oberfläche zu "kratzen". Da nach ein paar Umdrehungen schon ein Teil des Risses verschwunden war ging es weiter bis der Sitz wieder schön aussah. Anschliessend wurden die anderen auch noch alle gereinigt. Von den sehr verkokten Ventilen hab ich auch mal eins sauber gemacht um den Zustand beurteilen zu können, ich werde wohl alle neu machen müssen.
Als nächstes habe ich mich dann den Einspritzdüsen gewidmet. Nach mehreren erfolglosen Versuchen mit diversen Schlüsseln kam nur noch Wärme in Frage. Sie haben sich zwar immer noch gewehrt, letzlich aber doch verloren.
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas

Offline mortl

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #11 am: 18.03.2019, 20:48:31 »
Hallo Andreas,
ich möchte dich auch noch, wenn auch verspätet, hier im Forum noch begrüßen und wünsche dir viel Erfolg bei deiner
Restauration.
Zum Thema Drallklappen möchte ich mich auch mit äußern und möchte Ulli's seine Beschreibung bestätigen,
der Kaltstart wird dabei erleichtert und nach dem Anspringen ist das Rauchverhalten besser.

Wenn du den Kopf überholst bitte achte auf den max. Ventil Rückstand und auf die Einspritzdüsen das die nicht
vorstehen.

Gruß Martin

Offline Aim

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #12 am: 19.03.2019, 11:10:53 »
Hallo Martin,

danke, auch für die Tipps. Vom Udo habe ich ja alles mögliche an Daten bekommen, jetzt muss ich die nur noch umsetzen. :D
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas

Offline Aim

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #13 am: 09.03.2021, 08:51:28 »
Hallo Leute,

lange, lange Zeit ist nicht passiert. Doch jetzt geht es weiter am MAN. Ich habe nun schon gelesen das die Kupferdichtung von 2,5 auf 3mm geändert wurde. In diesem Beitrag steht das der Ring die Maße 10x15,5x3 sein soll. Das erste googeln hat mir leider keine Ergebnisse gebracht. Kann mir jemand sagen wo er diese besorgen konnte damit ich meinen 8613 wieder zum Leben bekomme? Ausserdem fehlen mir noch die dichtungen der Einsteckpumpen sowie das Distanzblech für die doppelte Einsteckpumpe. Das Blech habe ich bei Ulli gefunden, die Dichtung jedoch nicht. Bis zum zerlegen waren die beiden Pumpen nur mit Dichtmasse abgedichtet, ich habe auch schon überlegt das wieder zu machen aber es gefällt mir nicht wirklich.

Grüße aus der Eifel
Andreas
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas

Offline NicNic

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #14 am: 09.03.2021, 09:34:53 »
Moin Andreas
Verlasse dich nicht auf die 2,5 oder 3mm bei den Einspritzdüsen.
Stecke die Einsätze in den Kopf und messe den Überstand.
Danach können die neuen Kupferringe angefertigt werden.
Bei jedem Kopf planen/schleifen ändert sich das Maß.
Ich fertige die Kupferringe auf Maß.
Bei den Pumpen reicht es mit Selicon zu dichten.

Gruß Ulli

Offline Aim

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Re: Restaurierung 2P1
« Antwort #15 am: 09.03.2021, 09:56:47 »
Hallo Ulli,

ich hätte den Überstand auf jeden Fall noch überprüft. Ich dachte hat das es besser/genauer geht wenn schon eine dichtung mit drin ist. Mit der Info von dir werde ich dann jetzt aber erst mal messen bevor ich mir was besorge. Danke
MfG
Andreas
Gruß aus dem Herzen der Eifel
Andreas